In letzter Zeit habe ich den Blog ja nicht sonderlich gepflegt, aber jeder unter euch kennt das Gefühl sicher: Das Semester neigt sich dem Ende zu und so ziemlich jeder Vortragende hat die glorreiche Idee, dass man jetzt ja bitte ganz viel für die Uni zu tun hat. Unschön, wie ihr sicher alle wisst, aber da muss man durch. Immerhin, an einem Tag sieben Protokolle eingereicht. Applaus bitte (mindestens ;) ). Nun, also eigentlich habe ich keine Zeit für einen Kurzurlaub (nächste Woche sind vier Assignments fällig, Freude...), aber ich wollte meine australischen Freunde Greg und Vicki noch mal sehen.
Deswegen habe ich einen (äußerst teuren) Kurztrip gebucht und bin seit gestern Mittag (ruppiger Flug in der niedlichen Propellermaschine) in der Nähe von Wollongong, wo die beiden leben. Endlich sehe ich mal wieder meine Kakadus!
Aber egal. Die Beiden wollten wissen, was ich mir denn anschauen wollte. Das letzte Mal (nach Melbourne und Uluru) hatten sie mir bei meiner spontanen Übernachtung von der meist heimgesuchtesten Stadt erzählt. Picton. Sarah nicht dumm: Runter von der Leiter, rum mit der Leiter, rauf auf die Leiter und das Licht... dem Uhu voll ins Gesicht: Ich möchte bitte zu dieser Geisterstadt.
Und da ging es dann auch heute hin.
Die Geistertouren, die früher dort einmal gegeben wurden, finden nicht mehr statt, da die Frau, die geführt hatte, mittlerweile verstorben ist.
Besonders heimgesucht ist der so genannte 'Mushroom Tunnel'. Man hat zwar keinen Zugang mehr dazu, aber man kommt doch sehr nah dran (Durchgang ist verboten).
Es war zwar helllichter Tag, aber zu wissen, dass hier auf Fotos bereits einige gruselige Erscheinungen zu sehen waren, macht den Ort immer noch sehr, sehr gruselig.
Der Tunnel war früher mal Teil einer Zugstrecke. Angeblich haben sich dort unter anderem: Ein Mädchen am Eingang erhängt, drin, im Tunnel, andere Suizide abgespielt etc. Dies erklärt die Geister.
Der Tunnel heißt deswegen Mushroom Tunnel, weil vor dem ersten oder zweiten Weltkrieg Pilze drin gezüchtet wurden. Im Krieg haben die Alliierten dann den Tunnel zum Lagern verwendet, ehe er wieder danach zur Zucht genutzt wurde.
Die ganzen Informationen bekamen wir im Informationszentrum, welches früher mal die alte Post war. Auch von Geistern heimgesucht, weil im oberen Stockwerk ein Postbeamter gestorben war.
Es gibt dann auch noch ein, zwei Hotels. Unter anderem das Imperial Hotel, welches von Geistern heimgesucht sein soll.
Vicki und ich wollten dann auf die andere Seite des Tunnels kommen und sind einmal rechts außen lang und einmal links außen lang gegangen (im Übrigen, bei jedem Hinweg bließ der Wind stark, beim Rückwind nicht mehr). Bis auf ein weißes Pferd gab es aber keine Errungenschaften. Wir kamen einfach nicht auf die andere Seite.
Selbst Pferde zeigen gerne die Zunge. |
Wir fuhren dann weiter zum Friedhof, der auch verwunschen sein soll. Etwas makaber war, dass ein Kinderspielplatz direkt daran angrenzte.
Tja, anschließend gab es noch etwas zu essen und wir sind dann wieder zurück gefahren, ehe Greg dann heimkam und wir noch beim Chinesen was gegessen haben. Der Abend klang dann noch gemütlich beim Fernsehen aus und brachte zwei Erkenntnisse:
- Dachtet ihr immer, unsere Werbung wäre Zuhause lästig, aller halbe Stunde? Hier ist es schlimmer. Aller zehn bis fünfzehn Minuten kommt Werbung. Und noch viel schlimmer: Auf allen Sendern zur gleichen Zeit.
- Das Ende des Tunnels ist nicht mal auf googlemaps zu finden. Irgendwas wollte uns die andere Seite nicht erreichen lassen:
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Dort wo die große Wolke über der 'Wüstenlandschaft' ist. Dort ist der Tunnel. |
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