Hallo Leute!
Wie ihr ja vielleicht mitbekommen habt, ist mein Urlaub vorbei. Allerdings ist offiziell, bis heute - 1.9.2013 - noch 'midsemester break', also Semesterferien quasi. Die zwei Wochen Ferien werden von der Uni genutzt, um so genannte 'intensive schools' durchzuführen. Australien ist ja ziemlich weitläufig (40 Minuten Autofahrt ist hier nah an etwas dran) und die meisten Studenten studieren nicht mal leibhaftig an der Uni. Gerade in Armidale ist es so, dass 80% der Studenten off-campus sind. Sprich, sie hören sich die Vorlesungen übers Internet an. Unsere Vortragenden nehmen nämlich zum größten Teil ihre Vorlesungen auf und stellen sie dann online.
Nun, da dies aber doch etwas unfair gegenüber den on-campus Studenten (also der klassische Student, der - gelangweilt - in den Vorlesungen hängt) ist, gibt es so genannte intensive schools. Das heißt, dass einmal im Semester vier Tage lang ein Intensivkurs stattfindet, indem dann auch die off-campus Studenten sind.
Heute möchte ich euch ein wenig darüber erzählen.
Am Anfang des Semesters sah es so aus, als hätte ich für jeden Kurs so einen Intensivkurs. Sprich vier mal vier Tage, also alle Ferien. Mal abgesehen davon, dass sich zwei Kurse überschnitten haben, wollte ich das natürlich nicht. Die einzige, richtige Möglichkeit herumzureisen? Nun ja. Zum Glück ließen die Vortragenden mit sich reden. Unsere Intensivkurse sehen nämlich so aus: Vier Tage im Labor stehen und Experimente durchführen. Physikalische Chemie findet unterm Semester statt. Hier sind wir mit einem anderen Kurs zusammen gesetzt, da wir sage und schreibe drei Leute sind, die es unter dem Semester machen können. FSC102, das leichte Forensik, hatte ich Glück, denn da gibt es die Möglichkeit ein weiteres Assignment zu schreiben. Zu diesen intensive schools kommt später noch etwas. FSC310, eines meiner Lieblingsfächer, führt das Labor auch unterm Semester durch. Darüber habe ich euch bereits ein wenig erzählt, Drogenanalyse und dergleichen. Nun, damit blieb nur noch ein Kurs, Organik. Dies war das einzige Fach, in welchem wir dann wirklich diesen Kurs hatten.
Etwas, was ich hier sehr schnell festgestellt habe, war, dass alle sehr, sehr entspannt sind. Michelle, meine Vortragende in FSC310 und CHEM502, war sehr zuvorkommend. Ich hatte nämlich das Problem, dass ich keinen Flug mehr von Sydney bekommen konnte nach Armidale. Ich bin einfach viel zu spät in Sydney angekommen (deswegen die Nacht bei Greg und Vicki) und die nächste Möglichkeit war der nächste Tag zum Reisen. Dies bedeutete allerdings, einen Tag Kurs verpassen. Kein Problem (meine Verwunderung können sich meine Mitstudenten Zuhause vorstellen, wenn ich mal das fünfte Semester als Andeutung nehmen darf)! Ich durfte den Tag einfach einen Tag später nachholen.
So. Aber wie läuft das jetzt ab? Wir mussten im Vorhinein so genannte 'Risk Assessments' ausfüllen. Sprich: Was kann alles schief laufen und worauf müssen wir bei den Chemikalien achten? Nachdem der Betreuer diese unterzeichnet hatte, konnten wir loslegen. Ein Laborbuch wurde jedem Studenten ausgehändigt und es gab 7 Experimente durchzuführen. Ich werde euch jetzt nicht mit den Details bombardieren, sondern euch lieber meinen Eindruck geben:
Es war eindeutig ein Studentenlabor. Gemessen an der Anzahl der Leute, eindeutig zu wenige Abzüge (jeder macht sich natürlich so breit wie möglich und man möchte am liebsten mindestens drei für sich alleine haben) und zu wenig Glasware (selbes Problem, jeder hortet wie ein Hamster), wenn man mehr als ein Experiment gleichzeitig machen wollte. Wie auch bei physikalischer Chemie waren in diesem Kurs sowohl 300er als auch 500er Studenten (300=meistens Bachelor, 500=Master, was es im Übrigen sehr selten außerhalb Europas gibt, das machen meistens die 'Deppen', die nicht gut genug für den Doktor sind). Insofern war es sehr lustig zu beobachten, wie unerfahren die Studenten eben noch sind, da es für die meisten doch die erste richtige Erfahrung mit organischer Synthese war.
Nun, mein Resume? Gute Betreuung, interessante Experimente und in dreieinhalb Tagen zu schaffen, wenn man etwas organisierter ist (große Augen seitens der Betreuer, als ich früher fertig war, höhö).
Drumherum gibt es noch zu sagen: Für die intensive schools gab es vor unserem Labor immer Kaffee, Tee und Kekse. Und beim 'Grind' (Cafe und Mensa in einem, das Essen ist allerdings dort nicht so prickelnd) gab es dann davor noch ein gratis BBQ (Grillerei) jeden Tag. Fand ich sehr toll, dass man sich so um die Studenten kümmert und wirklich sehr viel investiert, damit es ihnen hier gut geht.
So, wie gesagt hatte ich einen Tag länger (beziehungsweise später) als die anderen Studenten noch Labor. Da fingen dann die FSC102 intensive schools an. Da kamen dann eben die 100er (Erstes Studienjahr, frisch aus der Schule) und wurden durch unser Labor geführt. Ich habe da mit halbem Ohr zugehört und kann sagen: Bin ich froh, dass ich das nicht mache. Stellt euch vor, jemand erklärt euch Geräte, mit denen ihr tagtäglich zu tun habt. So funktioniert ein Messer und so eine Gabel. Sie haben es zwar toll erklärt, aber es ist halt langweilig, wenn man damit regulär arbeitet.
Nun, genug geschwafelt, ich hoffe ihr versteht das Studiensystem jetzt ein wenig besser und bis demnächst!
P.S.: Ich werde jetzt voraussichtlich nur noch einmal die Woche einen Blog schreiben, es sei denn, es passiert etwas Interessantes, was ich euch gerne mitteilen möchte.
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