Donnerstag:
Kennt ihr das, wenn man ein paar Dinge schon sooft auf
Bildern gesehen hat, es abwinkt und dann eines Tages dann wirklich davor steht
und den Wow-Effekt nicht leugnen kann? Ja, so ging es mir. Nach der langen
Nacht am Flughafen, einem ungefähr dreistündigen Flug und einer
Zeitverschiebung von einer halben Stunde, war es soweit und wir stiegen aus dem
Flieger (kleiner Flughafen, Klagenfurter-Charme). Es war warm. Richtig schön,
angenehm, toll warm. Gerade so, dass wir uns nicht die Kleider vom Leib
gerissen haben. Nach all den Entbehrungen in den letzten Wochen… Okay, ich
schweife ab, ich weiß.
Ein Bus stand bereit und taub vom Flug (das blieb bis zum
Rückflug so…) ging es dann zum ‚Outback Pioneer Hotel and Lodge‘.
Das Einchecken war keinerlei Problem und ab ging es zum 20-Mann-Schlafsaal. Die Panik war entsprechend groß, die Überraschung noch viel größer. Die Doppelbetten waren in Vierer-Einheiten abgetrennt! Großes Plus. Sauber und ruhig noch dazu. Perfekt. Ab zu den Bädern. Die waren zwar mehr als im Hostel, aber haben mir wesentlich besser gefallen. Kleine Kabinen. Wieder etwas Freibad-Charme (die Toiletten waren nur durch eine Wand abgetrennt, die nicht bis zur Decke ging), aber es gab nichts zu klagen. Die Lüftung war die nicht vorhandene Tür und die Spalten unterm Dach. Klingt jetzt vielleicht schlimm, aber war es überhaupt nicht. Wir teilten uns etwas auf und ich spazierte zum ‚Lookout‘ (Ausblick). Und da war er… Ich hatte ihn ja aus dem Flugzeugfenster leider nicht sehen können. Aber dieser Brocken ist wirklich so rot und abrupt, wie man es auf Bildern immer sieht. Wahnsinn!
Das Einchecken war keinerlei Problem und ab ging es zum 20-Mann-Schlafsaal. Die Panik war entsprechend groß, die Überraschung noch viel größer. Die Doppelbetten waren in Vierer-Einheiten abgetrennt! Großes Plus. Sauber und ruhig noch dazu. Perfekt. Ab zu den Bädern. Die waren zwar mehr als im Hostel, aber haben mir wesentlich besser gefallen. Kleine Kabinen. Wieder etwas Freibad-Charme (die Toiletten waren nur durch eine Wand abgetrennt, die nicht bis zur Decke ging), aber es gab nichts zu klagen. Die Lüftung war die nicht vorhandene Tür und die Spalten unterm Dach. Klingt jetzt vielleicht schlimm, aber war es überhaupt nicht. Wir teilten uns etwas auf und ich spazierte zum ‚Lookout‘ (Ausblick). Und da war er… Ich hatte ihn ja aus dem Flugzeugfenster leider nicht sehen können. Aber dieser Brocken ist wirklich so rot und abrupt, wie man es auf Bildern immer sieht. Wahnsinn!
Ein kurzer Spaziergang durch die Steppe (roter Sand,
grün-grau-blaue Sträucher, strahlend blauer Himmel) führte uns zu einem
Supermarkt, den wir erst mal leerräumten für den kommenden Tag.
Freitag:
Uluru-Express boten mehrere Touren an. Wir hatten uns für
die entschieden, die den Sonnenuntergang inkludierte. Teuer, wie zu erwarten,
aber überraschend war eher, dass da nicht mal der Eintritt zum Nationalpark
inkludiert war. Was – meiner Meinung nach – etwas dämlich ist. Wozu eine Tour
buchen, wenn man dann die nicht mal machen kann, weil man nicht reinkommt? Na
ja. Um zehn Uhr (Abfahrten sind mehrere angegeben, aber frei wählbar) fuhren
wir dann los. Winkten beim Eingang mit unseren Tickets und dann kam der Berg
immer näher und näher. Die Aufregung stieg und schließlich hielten wir direkt
vor ihm. Jetzt gab es allerdings ein Problem. Was zuerst? Wir wollten dann also
mal versuchen den Berg zu erklimmen. Da mir allerdings der Fotoapparat den Berg
hinunter kullerte, blieb ich lieber bei Dona und wir machten drei verschiedene
‚Walks‘, Mala, Lungkata und Kuniya. Am schönsten fand ich den Ersten von den
Dreien.
Jeder der drei Wege erzählte auch etwas über die Geschichte
der Einheimischen und die möchte ich euch jetzt hier wieder geben.
Mala:
Am Anfang kamen die Mala
Leute aus dem Norden und sahen diesen
Felsen. Sie dachten sich, dass es ein guter Platz wäre, um dort zu bleiben und inma (Zeremonie) zu feiern. Die Mala Männer dekorierten den Platz und riefen Ngaltawata, den Zeremonienpfahl . Inma hatte begonnen. Die Mala
waren damit beschäftigt alles für die
Zeremonien vorzubereiten. Die Frauen sammelten Essen für alle und bereiteten es
vor. Sie lagerten nyuma (eine Art
Brot) in ihren Höhlen. Die Männer jagten, machten Feuer und reparierten ihre
Waffen und Zubehör. Während dieser Vorbereitungen kamen zwei Wintalka Männer aus dem Westen. Sie luden die Mala
zu
ihrem inma ein. Die Mala sagten nein und erklärten, dass ihre eigene
Zeremonie schon begonnen hatte und nicht gestoppt werden konnte. Die Wintalka waren enttäuscht, gingen heim und erzählten
es ihren Leuten. Sauer beschworen sie einen bösen Geist – einen großen, bösen
Hund namens Kurpany, der die Mala
inma zerstören sollte. Während Kurpany zu den Mala reiste, veränderte er öfters seine Gestalt. Er war ein mamu, ein Geist.
Luunpa, die
‚kingfisher‘ Frau sah ihn als Erste. Sie warnte die Mala, aber diese hörten nicht. Kurpany erreichte das Lager und tötete einige
Männer. In großer Angst und Verwirrung flohen die restlichen Mala nach Süd Australien. Kurpany verfolgte sie und die Geschichte ging dort
weiter.
Die toten Männer sind
immer noch hier. Luunpa schaut immer
noch auf sie, ist nun aber ein großer Stein. Kurpany’s Fußstapfen sind in den Steinen. Sie sind nach Osten und Süden
gerichtet. Die toten Männer sind immer noch in ihren Höhlen.
Diese Geschichte lehrt
uns, dass es wichtig ist zu beenden, was du begonnen hast und du solltest nach
Fremden schauen und auf ihre Warnungen vor Gefahr hören.
Das war die Mala Geschichte.
Die anderen beiden Geschichten gebe ich euch nur in Kurzfassung. Für mich
persönlich war es äußerst faszinierend zu lesen, wie die Symbole, Löcher und
Höhlen in Uluru gedeutet werden.
Die Geschichte zum Lungkata-Weg erzählt die Geschichte von Wati
Lungkata, einem schwergewichtigen Mann, der einen verwundeten Emu fand.
Wohlwissend, dass es falsch war, die Beute anderer zu essen, hat er es trotzdem
einfach gemacht. Die Jäger fragten ihn wenig später, ob er den Vogel gesehen
hätte. Nach einer ergebnislosen Suche sahen sie aber, was sie bereits wussten.
Die Spuren des Tieres gingen zu Lungkata. Sie verfolgten den mittlerweile
Flüchtigen und räucherten die Höhle aus, in der er Unterschlupf gefunden hatte.
Der Kadaver rollte aus der Höhle und wurde schließlich kleiner und kleiner und
zu einem Stein, der immer noch da liegt. Die Moral der Geschichte erinnert uns
daran, was zu den Unehrlichen passiert.
Die Geschichte zum Kuniya-Weg hat mir auch recht gut
gefallen. Sie erzählt von einer Schlangenfrau, die bemerkt, dass mit ihrem
Neffen etwas nicht in Ordnung ist. Er war verwundet worden und sie bat einen
Mann aus ihrem Stamm, auf ihn aufzupassen. Der tat es allerdings nicht, was ihr
ihre Intuition verriet. Sie kam zurück und kämpfte mit diesem Mann, bis sie ihn
schließlich tötete und mit der Seele ihres Neffen eins wurde. Heute wachen die
beiden als Wanampi über das
Wasserloch, welches am Fuße des Berges liegt. Die Moral der Geschichte?
Traditionelle Art der Bestrafung. Außerdem sollte man niemals die Intuition
einer Frau unterschätzen und dass sie im Fall der Fälle auch Gewalt anwendet,
um ihre Kinder zu beschützen.
Wer die genauen Geschichten haben möchte, kann sich ruhig
bei mir melden.
Nach diesen drei Wegen trafen wir uns wieder mit Alba und
Anna (ja, wir waren nur noch zu viert) und gingen zum ‚Cultural Centre‘. Dort
gabs dann Eis und Jause und einen vollkommen verschreckten wilden Hund (und
viele Schilder, die fotografieren und Tiere füttern verboten. Was ja eigentlich
der gesunde Menschenverstand schon sagt…). Anna und ich blieben dort etwas
länger, ehe es zurück zum Parkplatz ging und wir dort auf unseren Fahrer
trafen, der uns zu einem wahren Massentourismus Platz brachte. Sicher zwanzig
Busse waren dort an einem Ausguck, von dem aus man den Sonnenuntergang
beobachten konnte. Da lasse ich aber lieber Bilder sprechen.
Ein kleines Highlight war dann noch, dass eine
Blasmusik-Besetzung aufspielte. Eindeutig Österreicher, da ich mir recht sicher
bin, dass ich diese Weise schon mal gespielt habe. Das war so ein derartiger
Kulturcrash, einfach herrlich.
Tja, Samstag ging es dann schon wieder für mich zurück.
Beziehungsweise mit dem Flugzeug nach Sydney. Dank Greg und Vicki musste ich
die Nacht nicht erneut am Flughafen verbringen und hatte ein wirklich tolles
Essen beim Inder, ehe es zu ihnen ging und ich dort übernachtete. Und jetzt,
Sonntag, sitze ich im Zug nach Armidale und tippe für euch meine Reiseberichte
nieder, dass ich sie heute Abend euch zeigen kann.